Schon von Weitem lockt in Binz der "Rasende Roland", eine historische Schmalspurbahn aus dem Jahr 1895, mit seinem fröhlichen Tuten. Dampfend und zischend sind die beliebten Züge das ganze Jahr über unterwegs. Regelmäßig nach Fahrplan geht es täglich vom Kleinbahnhof Binz nach Putbus und in die angrenzenden Ostseebäder Sellin, Baabe und Göhren, vorbei am Wechselspiel der Natur wie Rapsfeldern, Anemonenteppichen und Frühlingswiesen.
Wieder zurück in Binz empfiehlt sich ein Besuch im Museum direkt im Kleinbahnhof. Besucher können dort täglich in die Geschichte des Ostseebades Binz eintauchen, die bis ins Jahr 1318 zurückgeht. Die Entwicklung des Badebetriebes ab Mitte des 19. Jahrhundert ist anschaulich und gar nicht museumshaft verstaubt dargestellt: Ein originalgetreues Pensionszimmer, eine Fischerstube, eine Kollektion der züchtigen Bademode anno 1900, natürlich einteilig und geringelt, und historische Postkarten, die vor 100 Jahren aus Binz an die Daheimgebliebenen versandt wurden.
Ein Relikt aus der Vergangenheit hat sich über die DDR-Zeit hinaus gehalten. Der Rasende Roland ist ein Nostalgiezug, der ehemals über die ganze Insel fuhr. Mit Kohle befeuert und laut hupend bewegt er sich jetzt nur noch von Putbus/Lauterbach nach Göhren. Kein Gast auf der Insel Rügen wird es sich nehmen lassen, mit diesem Monstrum, Dampf spuckend, zu fahren.
Man vermeidet den Stau auf den Straßen und erreicht sicher die größten Ostseebäder Binz, Sellin und Göhren. Auch zwischendurch hält er auf kleinen Stationen, z.B. am Fuße des Tempelberges, auf dem das Schloss Granitz steht, an. Für Kinder ein besonderer Spass. Es lohnt sich mit dem Zug eine Station anzufahren und dann Wanderungen zu unternehmen.